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Dani & Peter
Der Pfandleiher
von Edward Lewis Wallant
Inhalt
Sol Nazermann, ein Universitätsprofessor in früheren Tagen, ist der Pfandleiher von Spanish Harlem. Sein Laden ist ein Umschlagplatz für verlorene Träume und verpfuschte Leben. Abends fährt er zurück nach Mount Vernon, wo er zusammen mit seiner Schwester, ihrem Mann und ihren Kindern lebt, die er mit den Erträgen seines Geschäfts unterstützt. Sol ist dem Holocaust entkommen – anders als seine Frau und Kinder. Er musste erleben, wie sie in Konzentrationslager ermordet wurden. Emotional abgestumpft beobachtet er die Verzweiflung , die ihn umgibt, und führt seine Pfandleihe mit der Härte und Verschlossenheit eines Gangsters. Erst ein dramatischer Einbruch in die Gleichförmigkeit seiner Tage löst seine Erstarrung und lässt ihn vielleicht einen ersten Schritt ins Leben zurück machen.
Der Autor
Das Buch ist 1961 geschrieben. Wallant ist auch der Verfasser von „ Mister Moonbloom“, siehe dort.
Meine Rezension:
Ein berührendes und trauriges Buch über einen Mann, der eigentlich nur noch auf den Tod wartet. Durch den Verlust menschlicher Gefühle gerät er immer weiter in einen Sog, und so lässt er es auch zu, dass sein Geschäft als Geldwäschebetrieb genutzt wird. Weder sein lebenslustiger Assistent Jesus noch seine Familie können ihn aufheitern. Die Beschreibung der Charaktere seiner Kunden ist interessant beschrieben. Alles verkrachte Existenzen, Huren, die gestohlenen Schmuck versetzten, Spieler, die ihre eigenen Eltern bestehlen, George, ein junger Mann der versucht mit Sols Hilfe gegen seine Pädophilie anzukämpfen. Und dann geht eines Tages die Tür auf und die schwungvolle Miss Mable Birchfield tritt in Sols Leben…..
Für mich bleibt am Schluß ein Gefühl der Trostlosigkeit, ja fast der Depression.
Trotzdem gehört für mich dieses Buch zur großen Literatur.
1965 verfilmt von Sydney Lumet.