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Dani & Peter
„Lempi, das heißt Liebe“
von Minna Rytisalo
Inhalt
Der junge Bauernsohn Viljami hat sich in Lempi, die Tochter des Ladenbesitzers aus der kleinen Stadt Rovaniemi, verliebt. Hals über Kopf heiraten sie, und Lempi, der das Landleben fremd ist, zieht zu Viljami auf den Hof. Um sie zu entlasten und über die Trennung von ihrer Zwillingsschwester hinwegzutrösten, stellt ihr Mann die Magd Elli ein, die insgeheim glühend eifersüchtig ist und selbst gern an seiner Seite wäre. Nach einem einzigen glücklichen Sommer wird Viljami zum Kriegsdienst eingezogen. Als er zurückkehrt, ist die Stadt zerstört und Lempi verschwunden. Dass sie wie ihre Schwester Sisko mit einem Wehrmachtsoffizier nach Deutschlang gegangen sein soll, kann er sich nicht vorstellen. Viljami, die Magd Elli und Sisko erinnern sich an Lempi – aus ihrer jeweils eigenen, sehr individuellen Perspektive.
Die Autorin
Minna Rytisalo, geboren 1974 in Lappland, arbeitet als Finnischlehrerin und schreibt einen literarischen Blog. Lempi ist ihr erster Roman. Sie erhielt den Botnia Literaturpreis.
Meine Rezension:
Ein sehr außergewöhnlicher Roman, leise, aber mit langem Nachhall. Es gibt keine direkte Rede. Lempi, die Hauptfigur um die es geht, taucht im Roman nicht auf. Die Autorin erzählt über die Gefühle ihrer Figuren, die aus ihrer Sicht über Lempi sprechen. „Wenn diese Menschen Böses tun, dann nicht um des Bösen willen, sondern aus Schwäche, oder weil sie die Dinge, die sie tun für Liebe halten“, schreibt Helsingin Sanomat, eine finnische Zeitung. Dem kann ich beipflichten. Es ist beim Lesen des Buches ratsam, die Anmerkungen der Autorin im hinteren Buchteil zuerst zu lesen. Es hilft, das Verhältnis der Finnen und Deutschen während und nach dem 2. Weltkrieg besser zu verstehen. Meine Empfehlung.