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Dani & Peter

Das Genie

von Klaus Cäsar Zehrer


Inhalt

1886 landet der junge ukrainische Einwanderer Boris Sidis in New York. Er hat keinen Cent in der Tasche, aber einen brillanten Geist und den großen Ehrgeiz, die Welt von Dummheit und Krieg zu befreien – durch Bildung. Wenige Jahr später, Boris ist inzwischen Harvard Absolvent und ein berühmter Psychologe, wird sein Sohn William geboren. Boris will an ihm demonstrieren, dass sich jedes Kind zum Genie erziehen lässt, wenn es von Anfang an die richtige Förderung bekommt. Der Erfolg ist durchschlagend: Der kleine William bricht alle Rekorde, macht mit acht Jahren seinen High-School-Abschluss und wird als Wunderjunge von Harvard gefeiert. Doch als Erwachsener hat William nur noch einen Wunsch: ein selbstbestimmtes Leben nach seinen Vorstellungen zu führen, auch wenn er dafür mit den Erwartungen seiner Eltern und der Gesellschaft brechen muss. Kein einfaches Ziel in einer Zeit, in der Unangepasstheit nicht sehr geschätzt wird und zwei Weltkriege sowie eine schwere Wirtschaftskrise die Welt erschüttern.


Der Autor

Klaus Cäsar Zehrer, geboren 1969 in Schwabach, ist promovierter Kulturwissenschaftler und lebt als freier Autor, Herausgeber und Übersetzer in Berlin. Er veröffentlichte u.a. zusammen mit Robert Gernhardt die Anthologie „hell und schnell“. Zehrer spielte einst in der deutschen Fußballnationalmannschaft.


Meine Rezension

Dies ist ein biographischer Roman über die Lebensgeschichte von William James Sidis 1898-1944. Es wird zuerst das Leben seines Vaters, Boris skizziert und dann das Leben von William. Ich war ein paar Mal versucht, mit dem Lesen aufzuhören, aber wie so oft möchte ich wissen, wie es weitergeht. Es hat sich gelohnt, weiter zu lesen. Der Autor schafft es mit einem guten unterhaltsamen Erzählstil, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Es wird auf fast tragische Weise offen gelegt, dass es Außenseiter schwer haben, aber auch, dass Intelligenz nicht zählt in einem Leben, wenn Liebe und soziales Verhalten fehlen. William ist ein Außenseiter und sein Kampf scheint aussichtslos. Was mir gefallen hat, dass man viel über die politischen Ereignisse des 1. und 2. Weltkriegs erfährt, aus amerikanischer Sicht.  Meine Leseempfehlung, wenn auch zu lang.